GEVAKUB
Gestaltungsrichtlinien für virtuelle Ausstellungsräume zur kulturellen Bildung
Museen und Ausstellungen bilden einen essentiellen Teil des Bildungsangebots für breite Bevölkerungsschichten und stellen öffentliche Erlebnisräume kultureller Bildung dar. Für viele Menschen sind, neben der kulturellen Weiterbildung durch Fakten- und Überblickswissen sowie der ästhetischen Erbauung durch die Aura des Authentischen, vor allem die sozial geteilte Erfahrung der Museums- und Ausstellungsstücke mit Freunden und Verwandten zentrale Gründe für einen Besuch. Nicht alle gesellschaftlichen Gruppen nehmen diese Angebote in gleicher Weise wahr. Zum einen fehlen die zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten, zum anderen sind Museen und Ausstellungen naturgemäß an Orte gebunden und hierdurch nicht für alle Menschen erreichbar. In zahlreichen Forschungsprojekten wird deshalb die Digitalisierung von bedeutungsvollen Artefakten oder ganzen Ausstellungen vorangetrieben, um das kulturelle Erbe zu dokumentieren und einem größeren Publikum zugänglich zu machen.
Virtuelle Realitäten ermöglichen, Lernumgebungen virtuell realitätsnah darzustellen. Damit werden kulturelle Bildungsangebote unabhängig von Ort oder Zeit zugänglich. Obwohl Beispiele für virtuelle Museen existieren, werden diese kaum genutzt, da Museums- und Ausstellungsbesuche für die meisten Besucher soziale Erfahrungen mit Freunden, Partnern oder Verwandten sind. Die geteilten Erlebnisse entstehen durch Interaktion, Kommunikation und Reflexion über die präsentierten Inhalte. Diese geteilten Erlebnisse werden zurzeit in virtuellen Ausstellungen nicht unterstützt.
Das Projekt hat zum Ziel, kulturelle Bildungsangebote als partizipative, soziale Erfahrung in virtuellen Räumen zugänglich zu machen. Hierfür werden Richtlinien für die Verwendung virtueller Realitäten zur Erschaffung kultureller Lernräume entwickelt sowie didaktisch begründete Gestaltungshinweise für intrinsisch motivierte Lern- und Transferaktivitäten aufgestellt. Gemeinschaftlich erfahrbare virtuelle Lernräume werden exemplarisch umgesetzt, um systematisch entwickelte Gestaltungshypothesen empirisch zu evaluieren. Hieraus werden Richtlinien für die Gestaltung gemeinsam erlebter Lernräume, für die Lenkung von Aufmerksamkeit durch 360°-Schnittstellen und für die Darstellung von multimodalen Inhalten in virtuellen Lernräumen entwickelt.
Das Verbundvorhaben GEVAKUB wird von folgenden Institutionen durchgeführt:
Projektleitung:
- Prof. Dr. Niels Henze, Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme (VIS), Universität Regensburg, niels.henze@ur.de
- Prof. Dr. Jochen Koubek, Lehrstuhl Angewandte Medienwissenschaft/Digitale Medien, Universität Bayreuth, jochen.koubek@uni-bayreuth.de
- Prof. Dr. Katrin Wolf, Professorin Fachbereich VI – Informatik und Medien, Beuth Hochschule für Technik Berlin, katrin.wolf@beuth-hochschule.de
Link zum Projekt: https://gevakub.de